GATE Ettlingen
Am Montag, den 15. Juli 2024, war es endlich soweit! Unsere Berufsschulklasse BKSPIT1 des ersten PIA-Jahres zur Erzieherausbildung an der Elisabeth-Selbert-Schule startete zu einem spannenden Ausflug in den Hochseilgarten GATE e.V. in Ettlingen.
Um 8:45 Uhr versammelten wir uns alle auf dem Parkplatz oberhalb der Anlage. Die Vorfreude und Aufregung waren bei den meisten spürbar, während einige von uns auch etwas skeptisch waren. Die Erfahrungen im Klettern waren bei vielen begrenzt und wenn vorhanden, dann Jahre zurückliegend. Doch das sollte uns nicht aufhalten! Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und der Besprechung des Tagesablaufs mit den Teammitgliedern des Hochseilgartens begannen wir mit einigen spannenden Spielen. Diese forderten unsere Koordinations- und Kommunikationsfähigkeiten heraus und sorgten gleich zu Beginn für jede Menge Spaß und Teamgeist.
Beim ersten Spiel bildeten wir einen großen Kreis und warfen einen Ball zu einem anderen Gruppenmitglied. Dabei mussten wir uns merken, von wem wir den Ball erhielten und an wen wir ihn weitergaben. Im weiteren Verlauf des Spiels kamen weitere Bälle hinzu, die nach demselben Prinzip weitergegeben wurden. Diese Bälle hatten unterschiedliche Größen, und die Reihenfolge einiger Bälle war sogar rückwärts. Gleichzeitig gingen "Tuchringe" in beide Richtungen des Kreises herum. Wir mussten uns stark konzentrieren und gut koordinieren, um den Überblick zu behalten. Anschließend wurde ein langes Seil geschwungen, unter dem wir hindurchlaufen sollten. Zunächst war das für alle einfach, doch dann zog der Schwierigkeitsgrad an. Jede Runde gab es neue Regeln, sodass wir uns koordinieren, absprechen und aufteilen mussten. Beispielsweise sollten wir uns in fünf Gruppen aufteilen, wobei in jeder nachfolgenden Gruppe eine Person mehr sein sollte als in der vorherigen. Zudem sollten wir dann erst nach der Anzahl der Schwünge durch das Seil laufen, die der Anzahl der Gruppenmitglieder in der vorherigen Gruppe entsprach. Diese Herausforderungen stärkten unseren Teamgeist und unsere Fähigkeit, effektiv zusammenzuarbeiten.
Nach weiteren Minispielen war es nun soweit. Wir versammelten uns erneut unter dem Dach der offenen Holzhütte. Die Spannung stieg, als wir die letzten Instruktionen für das bevorstehende Kletterabenteuer erhielten. Jeder und jede von uns wurde mit einer Kletterweste und einem Helm ausgestattet. Unser Abenteuer konnte nun richtig beginnen. Voller Vorfreude machten wir uns bereit für die Herausforderungen des Hochseilgartens, bei denen wir nicht nur unsere sportlichen Fähigkeiten, sondern insbesondere unseren Mut unter Beweis stellen konnten.
Für die meisten von uns war es das erste Mal, dass sie überhaupt geklettert sind. Während viele von uns gespannt und neugierig waren, gab es auch einige, denen vor Aufregung die Knie zitterten. Doch diese Ängste wurden schnell überwunden. Dank des tollen Teamgeistes und der gegenseitigen Unterstützung schafften wir es, unsere Zweifel beiseite zu legen. Das Kletterpersonal sicherte uns zuverlässig und half dabei, uns Mut zu machen. So erlebten wir spannende und ereignisreiche Stunden in luftiger Höhe. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittene... beinahe alle meisterten die Herausforderungen und wir ermutigten uns gegenseitig, über uns hinauszuwachsen.
Man mag mit Fug und Recht behaupten, dass der bereits feste Klassenzusammenhalt durch diesen Ausflug weiter gestärkt worden ist.
Besuch im Amtsgericht Karlsruhe

Wolltet ihr auch schon immer einmal wissen wie es sich anfühlt, an einer Gerichtsverhandlung teilzunehmen und den Ablauf einer solchen Verhandlung live mitzuerleben? Wir, die Schülerinnen und Schüler der Klasse EG11 der Elisabeth-Selbert-Schule mit unserer Wirtschaftslehrerin Frau Fetsch, bekamen am Mittwoch, den 17.07.2024, genau diese Möglichkeit und durften für dreieinhalb Stunden an einer Gerichtsverhandlung des Karlsruher Amtsgerichts als stille Beobachter teilnehmen und somit für eine kurze Zeit in die faszinierende Welt der Gerichte eintauchen.
Die Gerichtsverhandlung begann pünktlich um 13 Uhr in einem Verhandlungssaal im 1. Stock des Gerichtsgebäudes. Zuvor waren wir von der Protokollführerin der Verhandlung begrüßt und kurz eingeführt worden. Angeklagt waren zwei Männer, die eines Bandendiebstahls beschuldigt worden waren und sich mit weiteren Männern als Handwerker ausgegeben und somit mehrere (vor allem ältere Menschen) betrogen und bestohlen hatten.
Die Verhandlung wurde von einer Richterin geführt und begann mit der Verlesung der Anklage durch die Staatsanwältin. Außerdem anwesend im Verhandlungssaal waren noch zwei Schöffen, also ehrenamtliche Richter, die beiden Angeklagten mitsamt deren zwei Verteidigerinnen bzw. Rechtsanwältinnen, sowie noch wenige andere Zuschauer, welche der Verhandlung beiwohnten, unter anderem Familienangehörige der Angeklagten. Nach Verlesung der Anklage durch die Staatsanwältin, zogen sich diese, die Richterin, die Schöffen und die beiden Rechtsanwältinnen in einen Nebenraum des Gerichtssaales zurück, um in einem sogenannten "Verständigungsgespräch" ein Abkommen, umgangssprachlich einen "Deal", zu vereinbaren. Da dieses Gespräch, wie schon erwähnt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, bekamen wir von diesem Teil der Gerichtsverhandlung leider nichts mit! Als das Gespräch nach einer ganzen Weile schließlich beendet war, wurde dem Gerichtssaal dessen Inhalt mitgeteilt und es folgte eine kurze Lesepause, in der sich die Richterin und die beiden Schöffen wieder in den Nebenraum zurückzogen.
Diese Pause konnte von uns effektiv genutzt werden, indem wir der Staatsanwältin, aber auch den Rechtsanwältinnen, unsere bisher ungeklärten Fragen zum Prozess, sowie auch generell zum Thema Gericht und Strafverhandlungen, stellen durften. Dabei erklärten sie zum Beispiel auch die Funktion des Verständigungsgespräches und dessen Vorteil für beide Seiten: Aufgrund der Vereinbarung, dass beide Angeklagten ein Geständnis ablegen und somit Strafmilderung erhalten sollten, könne der Prozess nun verkürzt werden, erklärte die Staatsanwältin. Dies bedeute also, dass es den restlichen Zeugen, vorwiegend älteren Menschen, erspart wäre, sich auf den Weg zu machen um vor Gericht auszusagen und das Geschehene nochmals durchleben zu müssen oder beispielsweise mit Details gequält zu werden, an die sie sich möglicherweise nicht mehr so genau erinnern hätten können. Diese Einigung sei also auch im Interesse der Staatsanwaltschaft gewesen, da es vor allem auch darum gehe, die Geschädigten zu schützen. Somit wurde nur noch ein Zeuge, ein Polizist, angehört, der seine Aussage zu dem Fall zu Protokoll gab und anschließende Fragen der Richterin beantwortete.
Zum Ende der Verhandlung stellten die Staatsanwältin, sowie auch jeweils die beiden Rechtsanwältinnen einen Strafantrag an die Richterin, in der sie das, aus ihrer Sicht angemessene Strafmaß für die beiden Angeklagten darlegten. Daraufhin folgte noch einmal eine kurze Besprechung der Richterin mit den beiden Schöffen, an die sich schlussendlich dann die Urteilsverkündung angliederte. Danach schloss die Richterin die Gerichtsverhandlung.
Damit neigte sich unser Nachmittag im Amtsgericht, der uns interessante und aufschlussreiche Einblicke in den Ablauf einer Gerichtsverhandlung geboten hatte, dem Ende zu und mündete schlussendlich in einem gemeinsamen Erinnerungsfoto im Gerichtssaal.
Vielen Dank an unsere Lehrerin Frau Fetsch, die diesen Besuch für uns ermöglicht hat!
Jana W., EG 11